Egal, ob Sie die Absprungrate in Ihrem Blog senken, die Anzahl Ihrer Newsletter-Abonnenten steigern oder mehr Verkäufe in Ihrem Online-Shop generieren möchten – mithilfe von A/B-Testing lassen sich zahlreiche Aspekte einer Website testen und optimieren.
In diesem Artikel erfahren Sie, was A/B-Tests sind, wie Sie sie im Marketing einsetzen und welche Tools Sie dafür benötigen.
Was ist A/B-Testing?
A/B-Testing (auch bekannt als Split- oder Bucket-Testing) ist eine Methode im Online-Marketing, bei der zwei Versionen einer Webseite, einer App oder eines Seitenelements miteinander verglichen werden, um festzustellen, welche besser performt.
Bei diesem Experiment werden Nutzerinnen und Nutzern zufällig zwei Varianten einer Seite angezeigt. Mithilfe statistischer Analysen wird dann ermittelt, welche Version ein bestimmtes Ziel wie die Verbesserung der Conversion Rate, Verweildauer oder Senkung der Absprungrate besser erreicht.
Diese Methode findet in vielen Bereichen Anwendung, wie z. B. Webdesign, Software-Optimierung oder Content Marketing. Aber auch Preise, Designs oder Werbemaßnahmen lassen sich damit testen.
Es gibt drei verschiedene Arten von A/B-Tests:
Klassische A/B-Tests vergleichen zwei Versionen einer Seite direkt.
Split-URL-Tests vergleichen verschiedene Varianten auf unterschiedlichen URLs.
Multivariate Tests prüfen mehrere Elemente (z. B. Überschrift und Bild) gleichzeitig, um zu sehen, welche Kombination die besten Ergebnisse erzielt. (Da dabei mehr als ein Element verändert wird, handelt es sich streng genommen nicht um einen A/B-Test.)
Ursprünglich ist das A/B-Testing analog entstanden und wurde z. B. in klinischen Studien in der Medizin angewendet. Dank der Vielzahl von technischen Möglichkeiten der Datensammlung hat sich dieses Testverfahren besonders im digitalen Marketing durchgesetzt.
So wird A/B-Testing im Marketing verwendet
Im Marketing nutzen Teams A/B-Tests häufig, um die Leistung ihrer Kampagnen zu optimieren. So können Marketingstrategien gezielt verbessert und die User Experience optimiert werden. Ziel ist es, die Version zu identifizieren, die z. B. die höchste Conversion-Rate oder Klickrate erzielt.
Hier sind einige Beispiele, was sich mit A/B-Tests entscheiden lässt:
welcher Button in einer Mail mehr Klicks generiert (z. B. „Jetzt bestellen” vs. „Hier geht’s zum Shop”)
welcher E-Mail-Betreff zu einer höheren Öffnungsrate führt (zum Beispiel „20 % Rabatt auf Bücher” vs. „Jetzt beim Geschenke kaufen sparen”)
welcher CTA auf einer Landingpage zu mehr Conversions führt
welche Seitenstruktur auf einer Website zu einer längeren Verweildauer führt
welches Visual einer Werbeanzeigen mehr Klicks generiert
A/B-Tests aufsetzen: So gehen Sie vor
Um einen A/B-Test erfolgreich durchzuführen, müssen Sie einige Schritte beachten.
Zunächst sollten Sie ein klares Ziel für den Test definieren und Ihre Zielgruppe (wie Besucher einer Webseite oder Empfänger eines Newsletters) zufällig in zwei oder mehr gleich große Gruppen aufteilen. Wichtig ist, dass die Teilnehmer nicht wissen, dass sie Teil eines Tests sind, um die Ergebnisse nicht zu beeinflussen.
Im nächsten Schritt präsentieren Sie den beiden Gruppen verschiedene Varianten Ihrer Testobjekte, z. B. zwei Versionen einer Landingpage oder Mailings mit unterschiedlichen Betreffzeilen. Dabei sollte sich jede Version nur in einem einzigen Element unterscheiden, um sicherzustellen, dass die Unterschiede in den Reaktionen eindeutig auf die Änderung zurückgeführt werden können.
Über einen festgelegten Zeitraum sammeln Sie die Reaktionen der Testgruppen auf die jeweiligen Varianten. Reaktionen können dabei verschiedene Aktionen wie Registrierungen, Newsletter-Öffnungsraten oder Käufe umfassen. Anschließend vergleichen Sie die Leistung der beiden Versionen anhand Ihrer definierten Kennzahlen wie Conversion-Rate oder Verkaufszahlen.
Für eine präzise Analyse ist es entscheidend, dass die Testgruppe groß genug ist, um statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen. Der Test sollte lange genug laufen, um aussagekräftige Daten sammeln zu können. Zudem ist es wichtig, A/B-Tests nach ihrem potenziellen Impact zu priorisieren, um die wichtigsten Optimierungsmöglichkeiten zuerst zu testen.
Am Ende analysieren Sie die Ergebnisse, z. B. anhand von Website-Tracking, um zu entscheiden, ob die getesteten Änderungen dauerhaft umgesetzt werden sollten. Solche Insights liefert zum Beispiel das Webbesucher Add-on von Pipedrive.
Vor- und Nachteile von A/B-Testing
A/B-Testing bietet viele Vorteile:
Es ermöglicht eine zielgerichtete Optimierung, da die Tests auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind
Aufwand und Kosten für A/B-Testing sind gering
Die Ergebnisse sind eindeutig und liefern klare Erkenntnisse für langfristige Verbesserungen
In regelmäßigen Abständen angewendet, kann diese Methode helfen, die User Experience (UX) und die Produktivität stetig zu verbessern
Allerdings hat A/B-Testing auch Nachteile:
Oft sind mehrere Tests notwendig, um fundierte Ergebnisse zu erhalten, was bei kleinen Seiten zeitaufwendig sein kann
Bei Tests können wichtige Informationen verloren gehen, und unterschiedliche Versionen könnten Kundinnen und Kunden verwirren
Die Durchführung von Tests benötigt Zeit, vor allem, wenn die Testseiten wenig Traffic haben
Die bekanntesten A/B-Testing-Tools im Überblick
Wenn Sie verschiedene Varianten Ihrer Website testen möchten, benötigen Sie dafür in der Regel Drittanbieter-Tools.
Diese sind einige der bekanntesten A/B-Testing-Tools:
AB Tasty eignet sich zur Optimierung von Websites und Apps. Es bietet eine Vielzahl von Test- und Personalisierungsfunktionen und ermöglicht es, Änderungen in Echtzeit umzusetzen. AB Tasty unterstützt auch eine detaillierte Segmentierung und Zielgruppenansprache.
Kameleoon eignet sich ebenfalls für Webseiten und mobile Apps. Es ermöglicht, komplexe Experimente durchzuführen und detaillierte Insights zu erhalten.
Optimizely ist eine führende Plattform für A/B-Tests und Experimentierung. Das Tool hat eine benutzerfreundliche Oberfläche und leistungsstarke Analysefunktionen. Es bietet auch Multivarianten-Tests und eine starke Integration mit anderen Marketing- und Analysetools.
Visual Website Optimizer (VWO) ist eine Plattform für Conversion-Optimierung auf Websites. Es ermöglicht A/B-Testing, Multivarianten-Tests und Nutzerforschung. VWO bietet auch Heatmaps, Session Recordings und andere Tools zur Verhaltensanalyse.
Adobe Target ist ein umfangreiches Personalisierungs- und Testtool. Es bietet fortschrittliche Funktionen wie automatisierte Targeting-Optionen und KI-gestützte Empfehlungen. Adobe Target ist Teil der Adobe Experience Cloud und eignet sich für Unternehmen, die eine leistungsstarke und skalierbare Lösung suchen.
Einfacher lassen sich A/B-Tests bei Newslettern durchführen. In Campaigns by Pipedrive finden Sie Möglichkeiten für A/B-Testing direkt integriert.
Fazit: A/B-Testing hilft, datengestützte Entscheidungen zu treffen
A/B-Testing ist eine unverzichtbare Methode im Online-Marketing, um die Performance von Websites, Apps und Werbemaßnahmen gezielt zu verbessern. Durch den direkten Vergleich verschiedener Versionen von Seiten oder Elementen lässt sich erkennen, welche Variante bessere Ergebnisse erzielt
Die Vielzahl an verfügbaren Tools erleichtert es, solche Tests durchzuführen. Solange Sie einige Grundregeln beachten, können Ihnen regelmäßige A/B-Tests helfen, datengestützte Entscheidungen für nachhaltige Optimierungen zu fällen und so bessere Ergebnisse zu erzielen.