Der durchschnittliche Bestellwert (Average Order Value: AOV) ist eine wichtige Kennzahl für Unternehmen. Sie gibt Aufschluss über das Kaufverhalten von Kunden und hilft bei der Optimierung von Marketingstrategien.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den AOV nutzen können, um Ihren Vertriebsprozess zu verbessern, effektivere Marketingkampagnen zu entwickeln und mehr Umsatz zu erzielen.
Was ist der AOV?
Der durchschnittliche Bestellwert (AOV) ist eine Kennzahl, die den Geldbetrag angibt, den ein Kunde pro Transaktion im Schnitt ausgibt. Er wird berechnet, indem der Gesamtumsatz durch die Anzahl der Bestellungen geteilt wird. Der AOV ist ein wichtiger Indikator für die Kaufgewohnheiten der Kunden und ein Maß für die Effektivität von Marketing- und Vertriebsstrategien.
Average Order Value steigern: 4 Vorteile
Die Steigerung des durchschnittlichen Bestellwerts (AOV) pro Kunde bietet zahlreiche Vorteile für Ihr Unternehmen, und zwar nicht nur in Bezug auf die Gewinnmaximierung, sondern auch als Messlatte für die Wirksamkeit Ihrer Marketing- und Vertriebsstrategien.
Im Folgenden sehen Sie einige professionelle Ansätze, wie Sie den AOV effektiv nutzen und erhöhen können:
AOV-Marketing. Der AOV lässt Sie das Ausgabeverhalten Ihrer Kunden besser durchschauen und mit diesem Wissen effektivere Marketingkampagnen aufsetzen. Durch die Analyse des durchschnittlichen Umsatzes pro Bestellung können Sie Kundensegmente mit unterschiedlichen AOVs segmentieren, was Ihnen ein gezielteres Targeting ermöglicht und den ROI (Return on Investment = Umsatzrendite) verbessert.
Optimierung der Preisstrategie. Der AOV gibt Aufschluss darüber, wie viel Kunden bereit sind zu zahlen, und ermöglicht die Anpassung Ihrer Vertriebsstrategie, um mehr Umsatz zu generieren. Überlegungen wie zum Beispiel kostenloser Versand können als Anreiz für höhere Bestellwerte dienen und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit steigern.
Produktmix-Optimierung. Analysieren Sie den AOV für spezifische Produktpakete. So erkennen Sie erfolgreiche Kombinationen und können sie gezielt bewerben. Ein optimierter Produktmix kann den AOV erhöhen und eine Profitabilitätssteigerung triggern.
Steigerung des Customer Lifetime Value (CLV). Eine Erhöhung des AOV kann signifikant den CLV verbessern, insbesondere in Branchen mit wiederkehrenden Kunden. Nutzen Sie AOV-basierte Einsichten für gezieltes Up- und Cross-Selling, um langfristig höhere Umsätze zu erzielen und Wiederholungskäufe anzuregen.
Optimal ist es, wenn Sie die AOV-Analyse mit anderen Key Performance Indicators (KPIs) wie Jahresumsatz, Auftragsvolumen und Wiederkaufsrate kombinieren, um einen umfassenden Überblick über Ihre Vertriebsleistung zu erhalten und Ihre Wachstumspotenziale zu optimieren.
Durch die Implementierung dieser Strategien können Sie nicht nur Ihren AOV erhöhen, sondern auch tiefere Einblicke in das Kundenverhalten gewinnen und Ihre Geschäftsstrategien entsprechend anpassen.
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AOV berechnen: So geht’s
Um den AOV zu berechnen, wählen Sie einen Zeitraum aus und teilen Sie den Gesamtumsatz durch die Anzahl der Bestellungen in diesem Zeitraum. Wenn Sie beispielsweise 100 Bestellungen mit einem Gesamtumsatz von 1.000 € hatten, beträgt Ihr AOV 10 €.
Sie können den durchschnittlichen Bestellwert mit folgender Formel berechnen:
Durchschnittlicher Bestellwert = Gesamtbestellwert ÷ Gesamtzahl der Bestellungen
Angenommen, Sie möchten den AOV für das aktuelle Geschäftsjahr berechnen. Sammeln Sie einfach Ihre Verkaufsdaten für den gewünschten Zeitraum und setzen Sie Ihre Zahlen in die AOV-Formel ein.
Bei 154 Bestellungen mit einem Gesamtumsatz von 8.200 € berechnen Sie den durchschnittlichen Bestellwert wie folgt:
AOV = Gesamtauftragswert ÷ Anzahl der Bestellungen
AOV = 8.200 € ÷ 154
AOV = 53,25 €
Was ist ein guter AOV?
Was ein guter AOV ist, hängt von der Branche, der Art des Produkts, dem Zielmarkt und der Preisstrategie ab. Obwohl es keinen AOV gibt, der für alle passt, können Sie Ihren AOV anhand von Branchenbenchmarks und Ihrem historischen Durchschnitt bewerten.
Durchschnittlicher Bestellwert: Branchen-Benchmarks für den AOV
Ermitteln Sie den durchschnittlichen Bestellwert Ihrer Branche, um festzustellen, wie wettbewerbsfähig Ihr AOV ist. Hier sind die durchschnittlichen Bestellwerte von acht Branchen weltweit im Mai 2024, angegeben in US-Dollar:
Branche | Durchschnittsbestellwert (AOV) |
Mode, Accessoires und Bekleidung | 128 $ pro Bestellung |
Kosmetik und Körperpflege | 77 $ pro Bestellung |
Multibrand-Einzelhandel | 88 $ pro Bestellung |
Nahrungsmittel und Getränke | 111 $ pro Bestellung |
Tierpflege und tierärztliche Dienstleistungen | 76 $ pro Auftrag |
Verbrauchsgüter | 237 $ pro Bestellung |
Heim und Möbel | 339 $ pro Bestellung |
Luxusgüter und Schmuck | 386 $ pro Auftrag |
Wenn Ihr AOV deutlich unter dem Branchendurchschnitt liegt, können Sie ihm mit gut aufgesetzten Vertriebsstrategien, dem Direktvertrieb (D2C: Direct to Consumer) ohne Zwischenhändler oder innovativen Marketingkampagnen auf die Sprünge helfen.
Aber nicht nur die Branche, sondern auch Ihre Produkte, Ihr Geschäftsmodell und Ihre Kunden spielen beim Vergleich der Durchschnitts-Orderwerte eine Rolle.
Um herauszufinden, mit welchem Mitbewerber Sie Ihren AOV am ehesten vergleichen können, stellen Sie sich Fragen wie die Folgenden:
Wie teuer sind meine Produkte? Je teurer Ihre Produkte sind, desto höher ist Ihr AOV. Ein E-Commerce-Shop für Luxusmode wird wahrscheinlich einen höheren AOV haben als eine Billigmarke.
Was ist mein Geschäftsmodell? Wie Sie verkaufen ist genauso wichtig wie was Sie verkaufen. Ein Großhandelsunternehmen wird einen höheren AOV haben als ein stationäres Geschäft, das direkt an Kunden verkauft.
Wer sind meine Kunden? Unterschiedliche Kunden haben unterschiedliche Budgets und Kaufgewohnheiten. Wenn Ihre Kunden beispielsweise hauptsächlich preisbewusste Käufer sind, landet Ihr AOV vermutlich unter dem Durchschnitt. Um herauszufinden, was ein guter AOV für Ihr Unternehmen ist, sollten Sie überlegen, wie sich Ihr Kundenstamm vom allgemeinen Durchschnitt unterscheidet.
AOV-Branchendurchschnitt ermitteln: Ein Beispiel
Angenommen, Sie haben ein Unternehmen, das Haushaltswaren zu Sonderpreisen verkauft. Der durchschnittliche AOV in der Haushaltswarenbranche liegt bei 150 €. Da Ihr Unternehmen jedoch hauptsächlich preisgünstige Artikel anbietet und Ihre Kunden sparsam sind, beträgt der AOV Ihres Unternehmens nur 50 €.
Sie könnten daraus ableiten, dass Sie unterdurchschnittlich performen, weil Ihr AOV viel niedriger als der Durchschnitt ist. Da Sie jedoch einen preisbewussten Markt bedienen, zeigt Ihr AOV, dass Ihre Strategie genau auf Ihre Zielkunden ausgerichtet ist.
Tipp: Der AOV ist zwar wichtig, aber nicht die einzige Kennzahl für die Vertriebsleistung. Wenn Sie zum Beispiel ein preiswertes Produkt haben, verkaufen Sie in der Regel mehr Einheiten. Sie hätten einen niedrigeren AOV, jedoch ein höheres Verkaufsvolumen und einen höheren Umsatz. Ein vollständiges Bild ergibt sich demnach erst durch die Einbeziehung mehrerer Kennzahlen.
Historische Trends
Die regelmäßige Kontrolle des AOV Ihres Unternehmens bildet die Grundlage für den Vergleich vergangener und aktueller Leistungen sowie für die Planung und Vorausschau. Wenn Ihr AOV im Laufe der Zeit steigt, ist dies ein positives Zeichen dafür, dass Ihre Strategien funktionieren.
Um das Beste aus Ihren Kundendaten herauszuholen, sollten Sie den AOV über verschiedene Zeiträume und Kategorien hinweg tracken.
Im Folgenden sehen Sie einige Möglichkeiten, wie Sie Ihren AOV aufschlüsseln können, um detailliertere Einblicke zu Ihren Kunden zu erhalten:
Nach Monat, Quartal oder Jahr. Über verschiedene Zeiträume beobachtet, erhalten Sie durch den AOV mehr Kontext. Wenn Sie die Kennzahl monatlich abfragen, zeigt sie Ihnen beispielsweise kurzfristige Veränderungen auf und ermöglicht eine schnelle Anpassung der Strategien. Ein vierteljährliches AOV hingegen verdeutlicht saisonale oder allgemeine E-Commerce-Trends.
Nach Kundensegment. Schlüsseln Sie den AOV nach demografischen Merkmalen wie Alter, Standort und Geschlecht auf, um bestimmte Verhaltensweisen Ihrer Kundinnen und Kunden zu verstehen.
Nach Einkaufskanal. Vergleichen Sie den AOV über verschiedene Vertriebskanäle. Wo geben Ihre Kunden mehr Geld aus?
Nach Produktkategorie. Finden Sie heraus, wie sich der AOV zwischen Einzelartikeln und Bündeln unterscheidet. Vergleichen Sie Ihre Produkte mit hoher und niedriger Marge, sodass Sie Ihren Produktmix für eine bessere Rentabilität optimieren können.
Nach Aktionszeitraum. Bewerten Sie Ihren AOV in Aktionszeiträumen und leiten daraus ab, wie sich Ihre Sales-Promotions auf den Absatz auswirken. Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um die Planung für die nächste Hauptsaison zu verbessern.
AOV steigern: 8 Wachstumsstrategien für Ihren Bestellwert
Die Steigerung des AOV ist eine Möglichkeit, Ihren Umsatz direkt zu beeinflussen, ohne neue Kunden zu gewinnen. Folgende Strategien zur Steigerung des AOV haben sich bewährt:
1. Upselling
Upselling bedeutet, einen Kunden davon zu überzeugen, eine teurere Version der ausgewählten Produkte zu kaufen. Wenn Upselling gut gemacht ist, kann es auch die Kundenerfahrung verbessern, indem es dem Kauf einen Mehrwert hinzufügt.
Es gibt zwei Möglichkeiten, das Beste aus dem Upselling herauszuholen:
Bieten Sie verbesserte Versionen oder Zubehör an. Schlagen Sie eine teurere Premium-Alternative vor, wenn ein Kunde ein Produkt in den Warenkorb legt. Wenn er sich beispielsweise für einen Laptop der Mittelklasse entscheidet, schlagen Sie ihm ein höherwertiges Modell mit mehr Funktionen vor. Erläutern Sie die Funktionen des aufgerüsteten Produkts und wie diese zu einem besseren Erlebnis führen.
Staffelpreise anbieten. Mit gestaffelten Preisen können Sie Ihre Produkte an die unterschiedlichen Budgets und Vorlieben Ihrer Kunden anpassen. Entwickeln Sie gute, bessere und beste Versionen Ihrer Produkte und stellen Sie sicher, dass jede Version einen echten Mehrwert bietet.
Unten sehen Sie ein Beispiel für eine gestaffelte Preisstruktur für die CRM-Software von Pipedrive:
Quelle: https://www.pipedrive.com/de/pricing
Die Pakete haben eine zunehmende Funktionsbreite und bauen aufeinander auf, so dass Sie als Kunde jederzeit ein Up- oder Downgrade vornehmen können, wenn Ihr Unternehmen skaliert.
2. Cross-Selling
Beim Cross-Selling werden Kunden dazu angeregt, beim Bezahlen verwandte Produkte in den Warenkorb zu legen. Ziel ist es einerseits, den Käufern Produkte zu zeigen, die für sie nützlich sein könnten. Andererseits kann Cross-Selling den durchschnittlichen Bestellwert erheblich steigern und gleichzeitig den Onlinehandel ankurbeln.
So verbessern Sie Ihr Cross-Selling:
Machen Sie kontextbezogene Vorschläge. Empfehlen Sie Produkte, die zum Inhalt des Warenkorbs des Kunden passen. Machen Sie Vorschläge, die auf die demografischen Daten, die Einkaufsgewohnheiten und die Kaufhistorie des Kunden zugeschnitten sind. Wenn Sie einen E-Commerce-Shop betreiben, investieren Sie in eine Produktempfehlungs-Engine, um in Echtzeit zusätzliche Optionen anbieten zu können.
Platzierung und visuelle Hinweise berücksichtigen. Zeigen Sie Empfehlungen dort an, wo sie den Kunden auffallen, z. B. auf Produktseiten, im Warenkorb und während des Bezahlvorgangs. Verwenden Sie Banner, Icons und kleine Pop-ups, um die Aufmerksamkeit des Käufers zu erregen.
Versenden Sie gezielte Follow-up-E-Mails. Wenn ein Kunde kürzlich ein Produkt gekauft oder sich über ein Produkt informiert hat, senden Sie ihm eine E-Mail mit Vorschlägen für verwandte Produkte.
Hier ist ein Beispiel für eine Follow-up-E-Mail von YouTube, die auf der Grundlage einer Google Assistant-Anfrage eines Nutzers ein verwandtes Produktangebot bewirbt:
Die E-Mail bietet Premium-Abonnenten die Möglichkeit, YouTube Music kostenlos zu testen. Die Marke verkauft ihren Musikdienst an ein bereits engagiertes Videopublikum weiter.
3. Produktbündelung
Die Artikelbündelung gehört zu den beliebtesten Methoden zur Steigerung des AOV. Wenn Sie ein Bündel verwandter Produkte mit einem Rabatt anbieten, haben die Käufer das Gefühl, mehr für ihr Geld zu bekommen. Die Produktbündelungsstrategie trägt in vielen Fällen dazu bei, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und Ihren AOV zu steigern.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Bündelung von Produkten:
Mengenbündelung. Bieten Sie Ihren Kunden Pakete mit größeren Produktmengen von häufig gekauften Artikeln (wie Snacks oder Toilettenpapier) an - und zeigen Sie auf, wie viel Ihre Kunden sparen, wenn sie sich für die Großpackung entscheiden.
Themenbezogene Bündelung. Stellen Sie Produktpakete zu bestimmten Themen, Anlässen oder Jahreszeiten zusammen, um Kunden zur richtigen Zeit mit den richtigen Produkten anzusprechen. Zum Beispiel könnten Sie ein Halloween-Paket mit themenbezogenen Snacks, Spielzeug und einem Kostüm anbieten.
Ergänzende Bündelung. Kombinieren Sie Produkte, die häufig zusammen verwendet werden, etwa ein Smartphone mit einer Displayschutzfolie und einer Hülle. Achten Sie darauf, dass die gebündelten Artikel einen echten Mehrwert oder eine Ergänzung bieten, und heben Sie diese Vorteile hervor.
Eine Mischform aus Abonnement, Produktbündelung und Rabattaktion findet sich bei der Kaffeemarke Tchibo. Das „Komplettpaket“ enthält ein Kaffeekapsel-Abo mit 10 % Rabatt gegenüber dem Einzelpreis sowie eine zu 100 % rabattierte Kaffeemaschine. Sollte die angebotene Maschine dem Käufer nicht zusagen, kann er im Rahmen seines Kaffee-Abos eine andere Maschine mit 40 % Rabatt erwerben.
Quelle: Screenshot der Tchibo-Website, 15.08.2024
Die Kaffeemarke bietet sorgfältig zusammengestellte Geschmacksrichtungen zum Kauf mit einer Kaffeemaschine an. Kundinnen und Kunden erhalten einen Rabatt, wenn sie die Artikel zusammen kaufen, was das Angebot noch attraktiver macht.
4. AOV-Marketing: Personalisierte Empfehlungen
Durch die Analyse des Browserverlaufs, früherer Einkäufe und der Vorlieben eines Kunden haben Sie die Möglichkeit, ihm oder ihr passende neue Produkte zu empfehlen und so die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs zu erhöhen.
Sie können diese AOV-Marketingstrategie zusammen mit Upselling, Cross-Selling und Produktbündelung einsetzen, um Ihren Vertrieb zu boosten. Noch besser: Wenn Sie sich für die Vorlieben und Probleme Ihrer Kunden interessieren, können Sie auch Ihre Kundenbeziehungen stärken.
Personalisierte Empfehlungen lassen sich auch automatisieren:
Automatisierte Produktempfehlungen machen Ihren Kunden Vorschläge, während sie in Ihrem Online-Shop oder Ihrer per App einkaufen. Sie sind eine lohnende Investition für jeden E-Commerce-Shop, da sie das Kundenerlebnis verbessern und gleichzeitig den manuellen Arbeitsaufwand reduzieren.
Personalisierte E-Mail-Angebote: Segmentieren Sie Ihre E-Mail-Liste nach Verhalten, Kaufhistorie und demografischen Merkmalen und senden Sie jeder Gruppe personalisierte Angebote. Sie können auch automatische E-Mails einrichten, die durch abgebrochene Warenkörbe oder kürzlich getätigte Einkäufe ausgelöst werden.
Der Schuhhändler aus unserem Beispiel unten schickt eine freundliche und humorvolle E-Mail an Kunden, die ihren Einkauf abgebrochen haben:
Die E-Mail enthält ein Bild des Artikels im Warenkorb und eine Nachricht, die den Kunden ermutigt, zurückzukehren und den Kauf abzuschließen.
5. Kostenloser Versand
Kostenloser Versand ist eine Einzelhandelsstrategie, bei der der Verkäufer die Versandkosten übernimmt und der Kunde Produkte ohne Versandkosten kaufen kann. Dies ist ein starker Anreiz, der das Online-Shopping wesentlich attraktiver machen und gleichzeitig die Kundenakquise und die Conversion Rate erhöhen kann.
Durch diese Maßnahme wirkt der kostenlose Versand als Treibstoff für Ihren Umsatz.
So gehen Sie vor:
Setzen Sie einen Mindestbestellwert fest. Bieten Sie den kostenlosen Versand nur dann an, wenn ein Kunde Ihren Mindestbestellwert überschreitet. Wenn Ihr AOV beispielsweise 50 € beträgt, legen Sie den Schwellenwert für den kostenlosen Versand auf 60 € oder 70 € fest. Um den Kunden zu motivieren, den Schwellenwert zu überschreiten, empfehlen Sie ihm beim Bezahlen Produkte hinzuzufügen, etwa mit dem Vorschlag: „Sie sind nur noch 10 € von kostenlosem Versand entfernt! Sehen Sie sich diese Artikel an".
Kostenloser Versand unter bestimmten Bedingungen. Bieten Sie Erstkunden oder Kunden in einem Gebiet, in dem Ihr AOV niedriger ist, kostenlosen Versand an. Sie können auch zeitlich begrenzte Angebote für kostenlosen Versand während wichtiger Einkaufszeiten wie Feiertagen oder am Wochenende starten.
6. Rabatte und Sonderangebote
Preisnachlässe sind eine Methode, die nur scheinbar im Widerspruch zu einem höheren AOV steht - denn Rabatte bieten einen Anreiz, während einer Werbeaktion mehr zu kaufen. Selbst wenn der Preis pro Produkt gesenkt wird, geben Kunden am Ende oft deutlich mehr Geld aus, um das Angebot zu nutzen. Um den AOV durch Rabatte und Werbeaktionen zu erhöhen, sollten Sie die folgenden bewährten Verfahren in Betracht ziehen:
Mehr ausgeben und dafür einen Rabatt erhalten. Stellen Sie Ihren Kunden einen Rabatt oder ein Gratisprodukt in Aussicht, wenn sie teurere Artikel kaufen als geplant. Sie könnten zum Beispiel einen Rabatt von 20 Euro anbieten, wenn der Kunde 100 Euro ausgibt. Wenn Sie einen Schwellenwert für die Ausgaben wählen, der knapp über Ihrem AOV liegt, können Sie diesen relativ schnell erhöhen.
Mengenrabatt. Ein Klassiker. Bieten Sie einen Rabatt an, der auf der Anzahl von Artikeln basiert, die ein Kunde kauft. Zum Beispiel können Sie gestaffelte Rabatte anbieten, wie „Beim Kauf von 2 Artikeln erhalten Sie 10% Rabatt, beim Kauf von 5 Artikeln erhalten Sie 30% Rabatt". Kunden, die eine größere Anzahl von Artikeln kaufen, bekommen demnach einen höheren Rabatt. Diese Strategie ist am effektivsten bei häufig gekauften Produkten wie Zahnbürsten und Batterien.
7. Treueprogramme
Treueprogramme sind Marketingstrategien, die Kunden für wiederholte Einkäufe belohnen. Sie erhöhen den durchschnittlichen Bestellwert schnell, indem sie Kunden zu höherwertigen Käufen anregen und ihnen dafür Vorteile wie Rabatte oder exklusive Angebote einräumen. Ein gut durchdachtes Kundenbindungsprogramm kann die langfristige Kundenbindung fördern und den Customer Lifetime Value erhöhen.
Folgende zwei Techniken sind sehr verbreitet:
Punktebasierte Belohnungssysteme. Bei diesem System sammeln Kunden für alle aufgegebenen Bestellungen Punkte, die sie gegen Rabatte oder Gratisprodukte eintauschen können. Führen Sie ein System ein, bei dem die Käufer für jeden ausgegebenen Euro einen Punkt erhalten. So fördern Sie größere Bestellungen und mehr Kundenloyalität.
Mehrstufige Treueprogramme. Dafür richten Sie ein Programm ein, bei dem Kunden mit höherem Umsatz höhere Prämienstufen freischalten können. In der Regel werden mehrere Stufen angeboten (etwa Silber, Gold und Platin). Diese Stufen bieten Vorteile wie kostenlosen Versand, besondere Rabatte, Exklusivangebote und Events, vorausgesetzt, die Kunden geben jeden Monat einen bestimmten Betrag aus.
Der bekannte Kosmetikhändler Douglas bietet beispielsweise ein Treueprogramm mit kostenloser oder kostenpflichtiger Beauty Card, die auch digital verfügbar ist. Die kostenlose Beauty-Card beinhaltet das Sammeln von Punkten für bestehende Kunden, sowohl online als auch im Store. Diese können gegen Rabatte und Prämien in Euro oder Prozenten eingelöst werden. Die kostenpflichtige Premium-Variante umfasst darüber hinaus vergünstigte Preise, weitere Rabatte, das Douglas-Magazin und einen Geburtstagsgutschein von 5 €.
Der Punkt ist: Jede Ebene bietet immer wertvollere Anreize für höhere Jahresausgaben.
8. Preiserhöhungen
Die Erhöhung des Produktpreises ist eine einfache, aber anspruchsvolle Möglichkeit, den durchschnittlichen Bestellwert zu steigern. Natürlich führen höhere Preise zu einem höheren Bestellwert, können aber auch zur Abwanderung führen. Achten Sie deshalb darauf, den Preis nicht zu stark zu erhöhen. Wenn Ihre Kunden die Preiserhöhung für gerechtfertigt halten, sind sie oft bereit, mehr zu zahlen.
Um eine Preiserhöhung erfolgreich durchzuführen, brauchen Sie Augenmaß:
Den Preis schrittweise erhöhen. Erhöhen Sie die Preise nach und nach. Dieses erleichtert Ihren Kunden die Umstellung. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, erhöhen Sie Ihre Preise also in kleinen Schritten und beobachten, wie der Markt reagiert. Wenn der Widerstand zu groß ist, verlangsamen Sie das Tempo für eine Weile.
Luxuspositionierung nutzen. Kunden sind bereit, für exklusive oder hochwertige Produkte mehr zu bezahlen. Erwägen Sie eine Neupositionierung Ihres Unternehmens als Premium- oder Luxusmarke. Dieses rechtfertigt in den Augen der Kundschaft am ehesten eine plötzliche Preiserhöhung.
Fazit: Maximieren Sie den durchschnittlichen Bestellwert mit dem Pipedrive CRM
Der durchschnittliche Bestellwert (AOV) ist eine aussagekräftige Kennzahl zum Unternehmenswachstum, insbesondere im E-Commerce. Ein erhöhter AOV bedeutet nicht nur mehr Umsatz pro Transaktion, sondern auch eine effizientere Kundengewinnung und -bindung. Durch den gezielten Einsatz von Strategien wie Upselling, Cross-Selling und personalisiertem Marketing können Sie ihre Kunden dazu motivieren, höhere Summen auszugeben.
Tools wie das Pipedrive-eCommerce-CRM sind ein wichtiger Bestandteil bei der Analyse des Kaufverhaltens und der Implementierung von Umsatzsteigerungsstrategien. Durch den Einsatz von Pipedrive können Sie nicht nur Vertriebskennzahlen präzise verfolgen, sondern auch zielgerichtete Marketingkampagnen entwickeln, die den durchschnittlichen Bestellwert (AOV) effektiv erhöhen und somit die Profitabilität steigern.