Kleine und mittelständische Unternehmen florieren, wenn es ihnen gelingt, Spitzenkräfte einzustellen und zu halten. Eine Sache, die Führungskräfte in diesen Unternehmen tun können, um die besten Mitarbeiter für sich zu gewinnen, ist flexibles Arbeiten zu ermöglichen.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Formen der flexiblen Arbeit und wie Sie sie für Ihr Unternehmen einrichten können.
Was ist flexibles Arbeiten?
Flexibles Arbeiten bedeutet, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Alternativen zur traditionellen 40-Stunden-Woche anzubieten.
Arbeitgeber haben unterschiedliche Definitionen von flexibler Arbeit. Für einige bedeutet es, dass sie ihrem Team bei Bedarf (z. B. in Notfällen) frei geben. Für andere bedeutet es, mobiles Arbeiten oder flexible Arbeitszeiten anzubieten.
Hier sind vier Beispiele für flexible Arbeitsregelungen:
Ein Technologieunternehmen erlaubt seinen Entwicklern, von zu Hause aus zu arbeiten, vorausgesetzt, sie nehmen alle an der täglichen Besprechung um 14.00 Uhr teil.
In einer Marketing-Agentur können die Teammitglieder ihren Arbeitstag zwischen 7 und 10 Uhr beginnen, solange sie ihre täglichen Aufgaben erfüllen und Fristen einhalten.
Eine Projektleiterstelle wird auf zwei Teilzeitbeschäftigte aufgeteilt, damit diese Arbeit mit Kinderbetreuung und anderen Verpflichtungen vereinbaren können.
Ein Vertriebsteam setzt eine Vier-Tage-Woche ein, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zuhause, im Büro und im Außendienst arbeiten können – und zwar zu den Zeiten, die ihnen am besten passen.
Unternehmen bieten zunehmend flexible Arbeitsregelungen an, um die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern und den durch starre Zeitpläne und lange Arbeitswege verursachten Stress am Arbeitsplatz zu verringern.
Laut Mercer's ergreifen 98 % aller Unternehmen Maßnahmen zur Einführung einer gesünderen, hybriden Arbeitskultur. 88 % der Befragten sagen auch, dass ihre Kolleginnen und Kollegen flexible Arbeitsregelungen unterstützen.
Bestimmte Branchen gehen schneller zu flexiblen Arbeitszeiten und ähnlichen Maßnahmen über als andere. Laut Moneypenny sind in den USA vor allem Unternehmen in den Branchen IT, Werbung und Marketing Vorreiter bei flexibler Arbeit.
Unternehmen in verschiedenen Branchen können durch die Förderung einer gesünderen Work-Life-Balance das Engagement und die Produktivität ihrer Teams steigern.
Vor- und Nachteile der flexiblen Arbeit
Flexibles Arbeiten bietet eine Reihe von Vorteilen und Herausforderungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wenn Sie diese verstehen, können Sie fundiertere Entscheidungen über die Einführung oder Anpassung von Maßnahmen in Ihrem Unternehmen treffen.
Vorteil Nr. 1: Zufriedenere Mitarbeiter bleiben Unternehmen eher treu
Flexibles Arbeiten ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und hilft Arbeitskräften, Burn-out und Stress zu vermeiden. Ein psychisch gesundes Team ist oft engagierter und motivierter.
Laut einer Umfrage von Buffer unter mehr als 3.000 Personen würden 98 % der Befragten gerne für den Rest ihrer beruflichen Laufbahn (zumindest manchmal) remote arbeiten.
Würden Sie gerne Ihr gesamtes Leben die Möglichkeit haben, (zumindest gelegentlich) remote zu arbeiten?
Vorteil Nr. 2: Mehr mögliche Bewerber
Flexibles Arbeiten ermöglicht es Unternehmen, aus einem größeren, vielfältigeren Talentpool zu rekrutieren. Es schafft auch Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen, die Carearbeit leisten oder studieren.
Ein vielfältigeres Team führt zu unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Ideen. Ein breiteres Spektrum an kreativen Denkern und Problemlösern ermöglicht es Unternehmen, neue Wege für Innovationen zu finden, einen größeren Kundenstamm anzusprechen und profitabler zu werden.
Vorteil Nr. 3: Gesteigerte Produktivität
Flexible Arbeitsmöglichkeiten führen häufig zu einer höheren Jobzufriedenheit und Produktivität. Viele Menschen können ihre beste Leistung erbringen, wenn sie ihr Arbeitsumfeld und ihre Arbeitszeiten frei wählen können.
In einer Studie wurde festgestellt, dass 94 % der britischen Arbeitnehmer die Flexibilität, von zu Hause aus zu arbeiten, als wichtigstes Mittel zur Steigerung ihrer Produktivität und Zufriedenheit ansehen.
Vorteil Nr. 4: Erfüllung von CSR- und ESG-Zielen
Flexibles Arbeiten kann Unternehmen außerdem dabei helfen, ihre Umweltbelastung zu verringern, indem sie die mit dem Arbeitsweg verbundenen Kohlenstoffemissionen reduzieren.
Laut einer Studie kann Telearbeit den ökologischen Fußabdruck eines Mitarbeiters um 54 % verringern.
Zudem sind Menschen eher bereit, bei Marken zu kaufen und diesen treu zu bleiben, wenn diese umweltbewusst sind (und dies auch kundtun), so der Consumer Intel Report von Vericast.
Nachteil Nr. 1: Kommunikation kann schwieriger werden
Sowohl Arbeitgeber als Arbeitnehmer sorgen sich, dass Remote-Arbeit zu mehr unnötigen virtuellen Meetings führt, was zu „Zoom-Müdigkeit“ auslöst (das Gefühl, durch die übermäßige Nutzung von Videotelefonaten ausgebrannt zu sein).
Um dem entgegenzuwirken, können Unternehmenseigentümer und HR-Teams klare Kommunikations- und Besprechungsrichtlinien erstellen. Remote-Work-Tools können Teams auch dabei helfen, synchron (in Echtzeit) und asynchron (nicht in Echtzeit) in Kontakt zu bleiben. Auf diese Tools werden wir später noch genauer eingehen.
Nachteil Nr. 2: Der Teamzusammenhalt leidet
Manche Unternehmen befürchten, dass ein verstreutes Team, das zu unterschiedlichen Zeiten arbeitet, nicht mehr so viel Zusammenhalt hat. Die Studie von Buffer zeigt jedoch auch, dass sich 75 % der Remote-Mitarbeiter immer noch mit ihren Kollegen verbunden fühlen.
Mitarbeitern fällt es vielleicht schwer, online starke zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Aber vielleicht finden sie auch in einem physischen Büro nicht auf natürliche Weise zueinander.
Durch teambildende Aktivitäten und regelmäßige Treffen können sich allerdings in allen Umgebungen sinnvolle Beziehungen entwickeln.
Nachteil Nr. 3: Möglicher Kontrollverlust
Teamleads sind möglicherweise besorgt darüber, dass sie die Leistung und Produktivität ihrer Teammitglieder nicht genau im Auge behalten können, wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten arbeiten.
Anstatt ihren Teammitgliedern über die Schulter zu schauen, können Führungskräfte digitale Systeme (z. B. virtuelle Scorecards) und Technologien (z. B. Software zur Mitarbeiterbewertung) einsetzen, um Output und Performance zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten zu kontrollieren.
Flexibles Arbeiten: Die 9 beliebtesten Modelle
Da sich die Arbeitswelt ständig weiterentwickelt, erproben viele Unternehmen verschiedene flexible Arbeitsregelungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden.
Hier sind neun der typischsten Arten von flexiblen Arbeitsvereinbarungen:
Art der flexiblen Arbeit | Wie das in der Praxis aussieht |
Remote Work (Telearbeit) | Beschäftigte arbeiten an einem anderen Ort als dem Firmenbüro (z. B. von zu Hause aus oder in einem Coworking-Space) |
Hybrides Arbeiten | Beschäftigte teilen ihre Zeit zwischen Telearbeit und Büroarbeit auf (z. B. drei Tage von zu Hause aus und zwei Tage im Büro) |
Gleitzeit | Beschäftigte können ihren Arbeitsbeginn und Feierabend innerhalb einer bestimmten Spanne von Kernzeiten frei wählen (z. B. Beginn zwischen 7-10 Uhr und Ende zwischen 15-18 Uhr) |
Komprimierte Arbeitswoche | Beschäftigte arbeiten mehr Stunden an weniger Tagen (z. B. eine tägliche Arbeitszeit von 10 Stunden an 4 Tagen pro Woche) |
Vier-Tage-Woche | Beschäftigte arbeiten an vier Tagen die Woche eine feste Stundenzahl (z. B. vier 8-Stunden-Tage bedeuten 32 Wochenstunden) |
Teilzeitarbeit | Beschäftigte arbeiten weniger Stunden pro Woche als bei einer Vollzeitbeschäftigung (z. B. 20 Stunden pro Woche) |
Schichtarbeit | Beschäftigte arbeiten in Schichten, die unterschiedliche Tages- oder Nachtzeiten abdecken (z. B. kann eine Schicht von 22 bis 6 Uhr dauern, die nächste von 8 bis 16 Uhr) |
Jobsharing | Zwei oder mehr Beschäftigte teilen sich die Stunden einer Vollzeitstelle (z. B. zwei Beschäftigte arbeiten jeweils 20 Stunden pro Woche, um die Aufgaben einer Stelle abzudecken) |
Zusätzliche Urlaubsregelungen | Beschäftigte nehmen längeren Urlaub oder kombinieren Arbeit mit Reisen (z. B. „Workcations“), bei denen sie von einem Urlaubsort aus arbeiten |
Sie könnten jedoch auch eine Mischung aus verschiedenen Regelungen in Betracht ziehen (z. B. Telearbeit an zwei Tagen pro Woche und Gleitzeit an den anderen drei Tagen).
7 Tipps: So ermöglichen Sie Ihrem Team, flexibel zu arbeiten
Die Einführung flexibler Arbeitsmethoden kann das Engagement und die Produktivität Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern. Für den Erfolg ist jedoch auch eine Organisationsstrategie erforderlich, die die Bedürfnisse und Abläufe Ihres Unternehmens berücksichtigt.
Im Folgenden finden Sie sieben Möglichkeiten, wie Sie flexible Arbeitsmodelle Schritt für Schritt etablieren können.
1. Fragen Sie Ihre Belegschaft nach ihren Präferenzen
Der erste Schritt zur Schaffung nachhaltiger, flexibler Arbeitsrichtlinien besteht darin, zu verstehen, wie Ihr Team arbeiten möchte. Eine Befragung der Belegschaft kann Ihnen helfen, wertvolle Erkenntnisse über die von ihr bevorzugten Arbeitsformen zu gewinnen (z. B. Telearbeit, Hybridmodelle oder flexible Arbeitszeiten).
So können Sie das Feedback Ihrer Mitarbeiter einholen:
Versenden von anonymen Umfragen
Gespräche unter vier Augen für detailliertere Einblicke
Einrichtung eines speziellen Kanals in Ihrer Team-Messaging-Software
Förderung einer Politik der offenen Tür für informelle Gespräche
Verwendung einer Plattform wie Culture Amp oder TINYPulse
Wenn Sie Mitarbeitende von Anfang an in das Gespräch einbeziehen, ist es wahrscheinlicher, dass Sie bei der Einführung neuer Regelungen auf eine breitere Zustimmung und Akzeptanz stoßen.
2. Nutzen Sie Technologie für mobile Arbeit
Mit den richtigen Cloud-basierten Tools lässt sich die flexible Arbeit oder die Arbeit von einem anderen Ort aus viel besser bewältigen. Teamspezifische Technologien (z. B. Vertriebssoftware) und allgemeine Plattformen für die Zusammenarbeit (z. B. Messaging-Apps) können Teams dabei helfen, in Verbindung zu bleiben und effizient zu arbeiten.
Pipedrive zum Beispiel ist ein CRM-Tool(Customer-Relationship-Management), mit dem Vertriebsteams unabhängig vom Standort Leads verfolgen, Beziehungen aufbauen und Geschäfte abschließen können.
Die benutzerfreundlichen Dashboards und visuellen Berichte sorgen dafür, dass sich agile Teams orientieren und Leads schnell nachverfolgen können, auch wenn sie flexibel arbeiten.
Pipedrive enthält auch Add-ons für ein breiteres Aufgabenmanagement, wie z. B. Projects. Die Projektmanagement-Software hilft Remote-Teams, Aufgaben zu organisieren, Verantwortlichkeiten zuzuweisen und den Fortschritt zu verfolgen.
Durch die Arbeit in einer einheitlichen Plattform wird sichergestellt, dass keine wichtigen Kundendetails oder Aktivitäten verloren gehen.
Eine weitere beliebte App für Telearbeit ist Slack. Remote-Teams nutzen dieses Kommunikationstool, um sich in Echtzeit und asynchron zu unterhalten und in Verbindung zu bleiben, ohne dass ständige Meetings erforderlich sind.
Hinweis: Slack lässt sich auch mit Pipedrive integrieren, damit Sie die gesamte Unternehmens- und Kundenkommunikation an einem Ort organisieren können.
3. Bieten Sie nur an, was möglich ist
Es ist verlockend, ein breites Spektrum an flexiblen Optionen anzubieten. Sie müssen jedoch abwägen zwischen Wünschen Ihres Teams und dem, was für Ihr Unternehmen machbar ist.
Beginnen Sie damit, Spielraum in den Bereichen anzubieten, wo es am einfachsten ist. So können Sie Ihrem Team beispielsweise erlauben, Arbeitsbeginn und Feierabend selbst zu bestimmen oder einen Tag pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten.
Wenn Sie flexible Arbeitsregelungen einführen möchten, aber nicht glauben, dass dies in Ihrem Unternehmen möglich ist, sollten Sie überlegen, ob nicht eine kleine Investition hilfreich wäre. Einige Unternehmen investieren zum Beispiel in eine verbesserte IT-Infrastruktur.
Außerdem ist es wichtig, dass Sie Ihrem Team gegenüber transparent machen, was jetzt und in Zukunft möglich ist. Sie müssen keine Versprechungen machen.
Hinweis: Erstellen Sie einen Plan für den Fall, dass Sie beschließen, einigen Teammitgliedern flexible Arbeit anzubieten (z. B. je nach Bedarf), anderen aber nicht, sei es kurz- oder langfristig.
4. Rollen Sie Maßnahmen langsam aus und evaluieren Sie sie sorgfältig
Führen Sie nicht alle flexible Arbeitsformen auf einmal, sondern einzelne Optionen nacheinander ein. Auf diese Weise können Sie beobachten, was funktioniert und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.
Ein schrittweiser Ansatz verringert das Risiko und gibt Ihnen Zeit, die Auswirkungen auf Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zu bewerten.
5. Formulieren Sie klare Leitlinien
Flexibles Arbeiten braucht Struktur. Ohne sie können Sie unbeabsichtigt Verwirrung stiften oder Unstimmigkeiten verursachen, was Ihr Team frustrieren und die Produktivität verringern könnte.
Klare Leitlinien stellen sicher, dass jeder die neuen Regelungen versteht.
Ihre Leitlinien können Folgendes beinhalten:
Klare Erwartungen an Kommunikation und Verfügbarkeit
Festgelegte Kernarbeitszeiten (falls zutreffend)
Richtlinien zu Remote-Working-Tools oder Sicherheitsprotokollen
Verfahren zur digitalen Meldung und Lösung von Problemen
Schritte zur Beantragung anderer flexibler Arbeitsmöglichkeiten
6. Priorisieren Sie Ergebnisse statt Stunden
Wenn Sie den Fokus von der Zeit, die Ihr Team vor dem Bildschirm verbringt, auf die Ergebnisse verlagern, die es erzielt, können Sie die Arbeitsmoral und Produktivität erheblich verbessern.
Wenn Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, so zu arbeiten, wie es ihren persönlichen Produktivitätsspitzen entspricht, macht das ihren Arbeitstag angenehmer.
7. Fördern Sie eine gesunde Work-Life-Balance
Einer der Hauptvorteile der flexiblen Arbeit ist die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Sie können dieses Gleichgewicht durch Richtlinien und Ihre Unternehmenskultur unterstützen.
So können beispielsweise flexible Arbeitszeiten und regelmäßige Pausen- und Ruhezeiten zu weniger Burn-out und höherer Arbeitszufriedenheit führen.
Wenn Sie Ihren Mitarbeitern demonstrieren, dass Ihnen ihr Wohlbefinden wichtig ist, kann dies die Mitarbeiterbindung erhöhen und Fehlzeiten verringern. Gesündere Mitarbeiter leisten tendenziell bessere Arbeit und sind in der Lage, effektiver zusammenzuarbeiten.
Fazit: Flexibles Arbeiten fördert Engagement und Produktivität
Einige Arbeitgeber mögen flexiblen Arbeitsregelungen skeptisch gegenüberstehen, aber es ist erwiesen, dass sie zu engagierteren und produktiveren Teams führen können.
Prüfen Sie verschiedene Optionen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Dann können Sie die richtige Lösung für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Ihr Unternehmen finden. Sprechen Sie auch mit Ihrem Team, um dessen Vorlieben zu verstehen und die richtigen Instrumente zur Förderung eines gesünderen, dynamischeren Arbeitsumfelds bereitzustellen.
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