Die Suche nach den richtigen Investoren ist ein entscheidender Schritt, um eine Geschäftsidee erfolgreich auf den Markt zu bringen. Für viele Gründer stellt sich jedoch die Frage, wie man geeignete Investoren findet, die nicht nur Kapital, sondern auch wertvolle Expertise und Netzwerke mitbringen.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Schritte Sie unternehmen können, um Investoren zu identifizieren, welche Kanäle Sie nutzen sollten und welche Faktoren bei der Auswahl des richtigen Partners entscheidend sind. Egal, ob Sie am Anfang stehen oder bereits ein wachsendes Unternehmen führen – die richtige Investorenwahl kann den Unterschied machen.
Investoren finden für Geschäftsidee: So läuft die Suche nach dem Geldgeber ab
Sie haben eine brillante Idee und sind voller Tatendrang, Ihrem Startup die notwendige finanzielle Spritze zu besorgen, die es für den Takeoff benötigt. Denn die richtige Investition entscheidet nicht selten über den Erfolg junger Unternehmen. Doch die Suche nach finanziellen Mitteln sollte gut durchdacht und strategisch erfolgen. Um nicht unvorbereitet an die Tür potenzieller Investoren und Investorinnen zu klopfen, sollten Sie die folgenden Schritte beachten:
1. Finanzplan erstellen
Bevor Sie auf die Suche nach dem richtigen Investor gehen, müssen Sie zunächst einmal klären, wie hoch der Kapitalbedarf für Ihren Business Case überhaupt ist. Dazu ermitteln Sie materielle und personelle Ressourcen und führen diese in einem Finanzplan auf. Zusätzlich sollten Sie genügend Puffer einbauen, um Ihr Unternehmen in schwierigen Situationen über Wasser halten zu können. Ein gut recherchierter Finanzplan zeigt auch Investoren und Investorinnen Ihre betriebswirtschaftlichen Kompetenzen und dass Sie den Markt bereits analysiert haben.
2. Geschäftsidee pitchen
Im nächsten Schritt geht es darum, die geeigneten Investoren oder Investorinnen zu finden und sie von Ihrer Idee zu überzeugen. Dazu benötigen Sie eine solide Präsentation, die Ihre Geschäftsidee beschreibt und das Potential Ihres Business aufzeigt. Die unterschiedlichen Arten können Sie ideal einander aufbauen, um potenzielle Investoren und Investorinnen stetig mit den notwendigen Informationen zu versorgen:
One Pager: Der One Pager beinhaltet – wie es der Name erahnen lässt – eine Seite, die die wichtigsten Daten zu Ihrem Unternehmen auflistet. Er eignet sich daher am besten für den ersten Eindruck, bei dem zukünftigen Partnern und Partnerinnen bereits ein Überblick gegeben wird.
Pitch Deck: Das Pitch Deck ist um einiges umfangreicher. Die Präsentation erzählt über mehrere Seiten (meist 10 bis 15) von Ihrem Startup, offenbart den Hintergrund der Idee und zeigt Potentiale auf.
Businessplan: Ohne Businessplan kann kein Unternehmen starten. Er beschreibt die Geschäftsidee bis ins kleinste Detail und stellt darüber hinaus auch den Finanzplan vor. Investoren und Investorinnen erhalten mit dem Businessplan einen umfassenden Blick, auf dessen Basis die Entscheidung für oder gegen eine Investition getroffen wird.
3. Konditionen verhandeln
Hat eine Investorin den Zuschlag für die Unterstützung Ihres Unternehmens gegeben, geht es schlussendlich darum, die Konditionen der Partnerschaft zu verhandeln. An dieser Stelle sollten sich Startups von einem Berater oder einer Beraterin helfen lassen. Gerade beim Verkauf von Firmenanteilen wird es knifflig und junge Unternehmer und Unternehmerinnen sollten jeden Schritt genauestens überprüfen.
Welche Arten von Investoren gibt es? Investoren-Typen im Vergleich
Bevor Sie jedoch auf die Suche nach einem geeigneten Geldgeber für Ihre Business-Idee gehen, sollten Sie darüber hinaus die verschiedenen Arten von Investoren kennen. Während sich einige mehr in die strategische Vorgehensweise einbringen, sind andere lediglich daran interessiert, Geld zu investieren. Außerdem gibt es Investoren, die nur in bestimmte Entwicklungsphasen der Unternehmensgründung investieren. Es wird unterschieden in:
Seed-Phase: In der Vorgründungsphase gibt es meist nur eine grobe Idee.
Startup-Phase: Unternehmensgründung und Markteinführung stehen an.
First-Stage: Erste Umsätze werden erzielt, sind jedoch noch nicht kostendeckend.
Wachstumsphase: Umsätze und Unternehmen wachsen und erreichen den Break-Even-Point.
Nachfolgend stellen wir Ihnen die verschiedenen Investoren-Typen vor:
1. Business Angel
Unter Business Angel (auch: Angel Investoren) werden vermögende Privatleute verstanden, die aus einer intrinsischen Motivation heraus in Startups investieren. Die Summen des Kapitals liegen häufig zwischen 25.000 und 200.000 Euro. Business Angel unterstützen junge Unternehmen nicht nur finanziell, sondern sind häufig daran interessiert, aktiv an der Idee mitzuarbeiten, weshalb sie meist in den ersten beiden Phasen der Unternehmensgründung einsteigen.
2. Venture Capital
Bei Venture Capital (auch: Risiko- oder Wagniskapital) handelt es sich um Fonds, die sehr hohe Summen in Startups investieren. Venture Capitals finanzieren selbst sehr risikobehaftete Unternehmen. Allerdings verlangen sie dafür teils hohe Anteile. Das Ziel von Venture Capital-Fonds ist ganz klar, gewinnorientiert aus dem Unternehmen auszusteigen oder sogar einen Börsengang zu erzielen. Das kann für Startups jedoch auch zu einer wahren Zerreißprobe werden, da diese Art von Investoren und Investorinnen hohe Ansprüche haben.
3. Private Equity
Private Equity (PE) agieren ähnlich wie Venture Capital. Sie investieren jedoch vor allem in Unternehmen, die bereits erfolgreich wirtschaften und ein günstiges Verhältnis von Risiko und Rendite aufweisen. Im Gegensatz zu Venture Capital-Fonds setzen die Kapitalgeber hier also eher auf Sicherheit.
4. Institutionelle Förderung
Die Förderung durch staatliche oder institutionelle Gelder ist eine weitere Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen. Kredite – wie beispielsweise KfW-Darlehen – sind jedoch häufig mit langen Laufzeiten behaftet, was es Gründer und Gründerinnen schwierig macht, unabhängig zu werden.
5. Crowdinvesting
Beim Cowdinvesting oder Crowdfunding werden private Investoren und Investorinnen von der eigenen Geschäftsidee überzeugt, sodass sie sich dazu entscheiden, eigenes Vermögen beizusteuern. Häufig findet diese Form der Investition bei sozialen Projekten, die von gesellschaftlicher Bedeutung sind, Anwendung.
6. Inkubator und Accelerator
Ein Inkubator liefert Startups nicht nur Geld, sondern hilft jungen Unternehmen darüber hinaus bei der Entwicklung der Geschäftsidee. Mithilfe von Coaches werden Konzept und strategische Ausrichtung erarbeitet. Zusätzlich stellen viele Inkubatoren die Infrastruktur bereit.
Acceleratoren funktionieren ähnlich, investieren jedoch erst in Unternehmen, die sich in der Wachstumsphase befinden. Neben der Investition sind sie außerdem an Firmenanteilen interessiert.
7. Company Builder
Company Builder unterstützen Startups ähnlich wie Inkubatoren mit Arbeitsmitteln, Personal sowie Krediten. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass Company Builder meist ein gesamtes Team selbst stellen. Außerdem haben sie ein großes Interesse an Firmenanteilen und Mitspracherecht in der Unternehmensentwicklung.
Wie kann man Investoren finden? Mögliche Kanäle
Nun kennen Sie die unterschiedlichen Investorentypen und können abwägen, welches Modell für Ihre Geschäftsidee am besten geeignet ist. Doch wo und wie können Sie die Kreditgeber und Kreditgeberinnen kontaktieren? Einige Möglichkeiten, die Kapitalsuche zu starten, sind:
Hilfe durch Finanzierungsspezialisten: Beraterinnen und Berater stehen Ihnen bei der Suche zur Seite.
Startup-Events: Besuchen Sie Gründungsveranstaltungen, um sich zu vernetzen und Kontakte zu sammeln.
Teilnahme an Wettbewerben: Institutionelle Fördermittel werden häufig bei Wettbewerben vergeben.
Messen und Konferenzen: Branchenspezifische Veranstaltungen sind der ideale Ort, um passende Geldgeber kennenzulernen.
Worauf sollte man achten, wenn man mit einem potenziellen Investor in Kontakt ist?
Wenn Sie mit einem potenziellen Investor in Kontakt treten, ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend. Achten Sie darauf, Ihre Geschäftsidee und die Marktdaten präzise darzustellen.
Zuhören ist genauso wichtig wie Sprechen: Versuchen Sie herauszufinden, welche Erwartungen und Interessen der Investor hat, um Ihre Präsentation darauf abzustimmen. Seien Sie transparent in Bezug auf Ihre Ziele, aber auch realistisch über mögliche Herausforderungen.
Einen Investor interessiert nicht nur das Potenzial der Idee, sondern auch die Glaubwürdigkeit und Führungskompetenz des Gründer-Teams. Zudem sollten Sie ein klares Bild über die Beteiligung und den Einfluss des Investors haben.
Investoren überzeugen: Wie verkauft bzw. pitcht man seine Geschäftsidee am besten einem potenziellen Investor?
Um Ihre Geschäftsidee erfolgreich zu pitchen, sollten Sie eine klare und überzeugende Story erzählen: Beginnen Sie mit dem Problem, das Ihr Unternehmen löst, und wie Ihr Produkt oder Service einzigartig dieses Problem angeht.
Die Präsentation sollte kurz, prägnant und auf den Punkt gebracht sein. Stellen Sie auch das Marktpotenzial, Ihre Zielgruppe und Ihre Wachstumsstrategie vor. Zahlen und Daten, wie Umsatzprognosen oder Kundenwachstumsraten, untermauern Ihre Aussagen.
Wichtig ist es zudem, das Team hervorzuheben, da viele Investoren in Menschen und nicht nur in Ideen investieren. Abschließend: Seien Sie offen für Fragen und bereit, kritische Punkte konstruktiv zu diskutieren.
4 Leitfragen, um gute Investoren für Ihre Geschäftsidee zu identifizieren
Um die richtigen Investoren für Ihre Geschäftsidee zu identifizieren, können spezifische Leitfragen hilfreich sein.
- Zunächst sollten Sie sich fragen: Passt der Investor in Ihre Branche und versteht er das Marktpotenzial? Investoren mit Branchenkenntnissen können nicht nur Kapital, sondern auch wertvolle Netzwerke und Expertise bieten.
- Eine weitere wichtige Frage lautet: Teilt der Investor Ihre Vision und Ihre langfristigen Ziele? Ein gemeinsames Verständnis über die Wachstumsstrategie ist entscheidend für eine erfolgreiche Partnerschaft.
- Auch die Erfahrungen und bisherigen Investments des Investors sollten geprüft werden: Hat er bereits Unternehmen in ähnlichen Phasen unterstützt?
- Schließlich sollten Sie klären: Welche Erwartungen hat der Investor hinsichtlich der Entscheidungsfindung und Kontrolle? Es ist wichtig, dass die Balance zwischen Unterstützung und unternehmerischer Freiheit stimmt.
Fazit: Bei der Investorensuche ist gute Vorbereitung das A und O
Ohne Kredit kein Geschäft: Startups stehen zu Beginn vor der großen Herausforderung, einen passenden Investor zu finden. Welche Art von Investition in Frage kommt, hängt nicht nur vom Geldbetrag, sondern auch von individuellen Zielen ab. Bereiten Sie sich deshalb ausreichend auf die Kreditsuche vor, um den maximalen Erfolg aus dem Partnergeschäft zu ziehen.