Wo könnte Werbung effektiver sein als dort, wo Kundinnen und Kunden Kaufentscheidungen treffen? Retail Media nutzt genau diese Werbeflächen, ob online oder im Laden.
In diesem Artikel erfahren Sie, was Retail Media ist, welche Vorteile es bietet und wie Sie eine erfolgreiche Strategie entwickeln können, um das volle Potenzial dieses Marketingansatzes auszuschöpfen.
Was ist Retail Media?
Retail Media bezeichnet Werbemaßnahmen, die auf Plattformen von Einzelhändlern stattfinden, etwa Websites, Online-Marktplätze, Apps oder in Geschäften. Es nutzt Händlerdaten, um gezielt Produkte zu bewerben, beispielsweise durch Sponsored Products oder Display-Anzeigen, und kombiniert so Marketing mit direkten Verkaufsanreizen am Point-of-Sale.
Retail Media: Definition und Hintergrund
Retail Media umfasst sämtliche Werbeaktivitäten, die Einzelhändler über ihre Plattformen oder Netzwerke durchführen. Es zielt darauf ab, Marken dabei zu unterstützen, ihre Produkte direkt dort zu bewerben, wo sie für Konsumentinnen und Konsumenten auch erwerbbar sind.
Ein großer Treiber dieser neuen Werbeform ist das Aus von Third-Party-Cookies im Zuge von strengeren Datenschutzgesetzen. Diese Technologie ermöglichte es, personalisierte Werbung über Cookies von Drittanbietern auszuspielen. Doch große Browseranbieter haben beschlossen, dies nicht länger zu unterstützen. Das erschwert die herkömmliche Methode der zielgerichteten Werbung deutlich. Retail Media schafft Abhilfe, weil sie First-Party-Daten nutzt, also anonymisierte Kundendaten, die Unternehmen selbst gesammelt haben.
Arten von Retail Advertising
Die Hauptformen von Retail Advertising sind:
On-site Advertising: Digitale Werbung auf der eigenen Website oder App des Händlers, zum Beispiel Banner, Sponsored Products oder personalisierte Angebote.
Off-site Advertising: Werbung außerhalb der eigenen Website, zum Beispiel auf Online-Marktplätzen wie Amazon, eBay oder Otto, in sozialen Medien, Suchmaschinen oder Shopping-Apps.
In-store Advertising: Physische Werbung im Geschäft wie Displays, digitale Screens oder Produktplatzierungen, die Käufer direkt vor Ort ansprechen.
Weitere Beispiele sind:
Gesponsorte Produktanzeigen: Hierbei handelt es sich um Produkte, die bei Suchergebnissen oder auf Kategorieseiten besonders hervorgehoben werden. Sie erscheinen prominent und oft als „gesponsert“ gekennzeichnet, um ihre Sichtbarkeit zu steigern.
Retargeting: Durch Tracking-Daten werden Kunden zum Beispiel in sozialen Medien oder auf anderen Webseiten mit Anzeigen für Produkte konfrontiert, die sie zuvor angesehen, aber nicht gekauft haben.
In-App-Werbung: Nutzer sehen Banner, Pop-ups oder Videoanzeigen während ihrer Navigation in der App. Diese sind oft personalisiert und optimiert für mobile Endgeräte
Vorteile von Retail Media im Marketing
Die Relevanz von Retail Media im digitalen Marketing wächst rasant und wird zunehmend zu einer Schlüsselstrategie für Händler und Marken. Denn es gibt zahlreiche Vorteile:
Nutzung von First-Party-Daten: Einzelhändler verfügen über umfangreiche Daten zu Kundenverhalten, Kaufhistorien und Präferenzen. Diese First-Party-Daten ermöglichen eine präzise Zielgruppenansprache, die durch verschärfte Datenschutzbestimmungen und das Ende von Third-Party-Cookies an Bedeutung gewinnt.
Direkte Ansprache am Point-of-Sale: Retail Media erreicht Kunden genau dort, wo Kaufentscheidungen getroffen werden – ob online oder im Geschäft. Dies macht Werbung effektiver und steigert die Conversion-Rate.
Neue Einnahmequellen für Händler: Durch den Verkauf von Werbeflächen auf eigenen Plattformen generieren Händler zusätzliche Erlöse, während sie gleichzeitig den Markenwert ihrer Partner stärken.
Verknüpfung von Marketing und Verkauf: Retail Media kombiniert Marketingaktivitäten mit messbaren Verkaufsergebnissen. Marken können den Erfolg von Kampagnen anhand konkreter Umsatzsteigerungen bewerten.
Wachsender E-Commerce-Markt: Mit der Verlagerung des Konsums in den Online-Bereich gewinnt Retail Media an Relevanz, da digitale Werbemaßnahmen direkt in den Kaufprozess integriert werden können.
Strategieerstellung für Retail Advertising: So geht‘s
Eine durchdachte Retail-Media-Strategie kombiniert klare Ziele, zielgruppenspezifische Ansprache und datenbasierte Optimierung. Sie erfordert sorgfältige Planung und eine datengetriebene Herangehensweise. Hier sind die wichtigsten Schritte, um eine effektive Strategie zu entwickeln:
1. Ziele definieren
Bevor Sie starten, ist es entscheidend, klare Ziele für Ihre Retail-Media-Kampagne festzulegen, etwa Umsatzsteigerung, Markenbekanntheit oder Neukundenakquise. Diese Ziele dienen als Leitfaden für Ihre gesamte Strategie und helfen, den Erfolg messbar zu machen.
2. Zielgruppe analysieren
Nutzen Sie anschließend Daten wie demografische Informationen, Kaufverhalten und Vorlieben, um Ihre Zielgruppe genau zu definieren. Retail Media bietet durch die Nutzung von First-Party-Daten der Händler eine wertvolle Möglichkeit, gezielt Kunden anzusprechen, die bereits ein Interesse an ähnlichen Produkten gezeigt haben.
3. Geeignete Retail-Media-Kanäle auswählen
Es gibt verschiedene Kanäle und Werbeformate innerhalb von Retail Media. Wählen Sie die Kanäle, die am besten zu Ihrer Zielgruppe und Ihren Zielen passen, wie zum Beispiel Sponsored Products auf Amazon, Display-Anzeigen in der App eines Händlers, Retargeting-Kampagnen auf Social Media oder digitale Screens und Produktplatzierungen in stationären Geschäften.
4. Budget und Ressourcen planen
Definieren Sie ein Budget für Ihre Kampagne und entscheiden Sie, wie die Mittel verteilt werden sollen. Dafür sollten Sie natürlich die Kosten für Anzeigenplatzierungen, Datenanalysen und kreative Inhalte bereits in Erfahrung gebracht haben.
Sie sollten außerdem sicherstellen, dass genügend Ressourcen für die laufende Optimierung bereitstehen.
5. Kreative Inhalte entwickeln
Ansprechende und relevante Inhalte sind entscheidend, um Kunden zu erreichen. Nutzen Sie personalisierte Werbebotschaften, die auf die Interessen Ihrer Zielgruppe abgestimmt sind. Achten Sie darauf, dass die Inhalte markengerecht und auf die spezifischen Plattformen zugeschnitten sind.
6. Daten nutzen und Performance messen
Ein großer Vorteil von Retail Media ist der Zugang zu detaillierten und zuverlässigen Daten. Nutzen Sie diese, um die Performance Ihrer Kampagnen in Echtzeit zu überwachen. Wichtige Kennzahlen sind zum Beispiel Klickrate (CTR), Conversion-Rate und Return on Ad Spend (ROAS).
7. Kampagnen optimieren
Basierend auf den gesammelten Daten sollten Sie Ihre Kampagnen kontinuierlich anpassen. Testen Sie verschiedene Anzeigenformate, Keywords oder Zielgruppensegmente und führen Sie A/B-Tests durch, um die Effektivität zu steigern.
Fazit: Retail Media revolutioniert das digitale Marketing
Retail Media verbindet gezielte Kundenansprache mit datengetriebenen Werbemaßnahmen und bietet Marken und Händlern eine innovative Möglichkeit, Marketing und Verkauf effektiv zu verknüpfen.
Durch die Nutzung von First-Party-Daten und die Platzierung von Werbung am Point-of-Sale wird die Sichtbarkeit gesteigert, während Händler zusätzliche Einnahmen generieren. Mit einer durchdachten Strategie kann Retail Media so zu einer zentralen Säule einer modernen Werbestrategie werden.