Unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen niegelnagelneu ist oder schon seit Jahren floriert, können Sie immer von Ihren Mitbewerbern lernen, selbst wenn es nur ist, was Sie bleiben lassen sollten.
In Wettbewerbsanalysen finden Sie alles heraus, was Sie über Ihre Branchenkollegen wissen müssen – von Marketingstrategien bis hin zu Benchmarks für die Kundenzufriedenheit.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine aufschlussreiche Wettbewerbsanalyse aussieht und wie Sie dafür die richtigen Daten sammeln.
Was ist eine Wettbewerbsanalyse?
Eine Wettbewerbsanalyse ist ein Dokument, das Unternehmern hilft zu verstehen, wer ihre Konkurrenten sind, was diese Unternehmen gut machen und was weniger. Eine solche Analyse enthält Informationen über Produkte, Marketingstrategien, Preisgestaltung und Marktposition Ihrer Wettbewerber. Sie zeigt Ihnen Bedrohungen und Chancen auf Ihrem Markt auf und hilft Ihnen, Ihr Unternehmen in Verkaufsgesprächen und Marketinginhalten effektiv zu positionieren.
Analysen über Wettbewerber unterstützen Sie in Vertrieb und Marketing sowie in den folgenden Szenarien:
Eintritt in einen neuen Markt
Entwicklung eines neuen Produkts
Rebranding oder Neupositionierung
Pitchen vor Investoren
Bei Wettbewerbsanalysen handelt es sich häufig um Tabellen oder Tabellenkalkulationen, sie können aber auch als Grafiken dargestellt werden.
Beispiel für eine Wettbewerbsanalyse
Hier ein einfaches Beispiel für eine Wettbewerbsanalyse:
Wettbewerber 1 | Wettbewerber 2 | Wettbewerber 3 | |
Marktanteil | 30 % | 20 % | 15 % |
Zielgruppe | Kleine bis mittelgroße Technologieunternehmen | Große Unternehmen | Freiberufler und Start-ups |
Preisgestaltung | 35 €/Monat | 150-250 €/Monat | 20 €/Monat |
Marketingstrategie | Starker Fokus auf Werbung in sozialen Medien und Webinare | Priorisierung von Content Marketing und Whitepapers | Nutzt Influencer-Partnerschaften und Empfehlungsprogramme |
Kundenzufriedenheit (auf einer Skala von 1-5) | 4 | 3,5 | 5 |
Stärken | Erschwingliche Preise, reaktionsschnelle Kundenbetreuung | Hohe Anpassungsmöglichkeiten, globale Reichweite | Einfach zu bedienen, ideal für kleine Unternehmen |
Schwachstellen | Eingeschränkte Funktionen, kein API-Zugang | Teuer für kleine Unternehmen | Begrenzte Integrationen, fehlende erweiterte Funktionen |
Chancen | Expansion in den Unternehmensmarkt mit erweiterten Funktionen | Einführung einer günstigeren Preisstufe | Entwicklung stärkerer Integrationsoptionen, um größere Kunden anzuziehen |
Warum brauche ich eine Wettbewerbsanalyse?
Je mehr Sie über Ihre Konkurrenten wissen, desto einfacher ist es, sich einen Vorteil zu verschaffen. Eine Wettbewerbsanalyse hilft Ihnen zu verstehen, wo Ihr Unternehmen bereits vorne liegt und was es noch besser machen muss.
Hier sind vier Vorteile von Wettbewerbsanalysen:
Identifizierung von Marktlücken: Wenn Sie diese Lücken schließen, steigern Sie Ihre Relevanz und Rentabilität.Wenn Ihre Konkurrenten beispielsweise eine bestimmte Kundengruppe oder einen bestimmten Bedarf nicht bedienen, können Sie ein geeigneteres Produkt anbieten.
Mit der Konkurrenz Schritt halten: Wenn ein Konkurrent ein neues Produkt auf den Markt bringt oder eine neue Marketingkampagne launcht, können Sie darauf wirksam reagieren.
Optimierung der Preisstrategie: Wenn Sie wissen, wie Mitbewerber ihre Produkte oder Dienstleistungen bepreisen, können Sie Ihre eigene Preisgestaltung anpassen, um den Markterwartungen besser zu entsprechen oder andere Zielgruppen anzusprechen.
Input für die Produktentwicklung: Die Analyse der Wettbewerber zeigt Ihnen, welche Funktionen ein Muss sind und welche auf dem Markt noch fehlen. Dann können Sie ein Produkt entwickeln, das besser auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt ist.
So geht’s: Eine Wettbewerbsanalyse in 7 einfachen Schritten erstellen
Damit Sie möglichst viel Nutzen aus der Wettbewerbsanalyse ziehen, ist es wichtig, diese sorgfältig und strukturiert durchzuführen.
1. Konkurrenten identifizieren
Listen Sie mindestens drei direkte Konkurrenten auf, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Dies sind Unternehmen, die vergleichbare Produkte oder Dienstleistungen für Ihren Zielmarkt anbieten.
Sie können auch indirekte Konkurrenten einbeziehen, wenn diese eine ausreichende Bedrohung für Ihr Unternehmen darstellen. Diese Unternehmen bieten andere Produkte an oder haben ein anderes Geschäftsmodell, zielen aber darauf ab, das gleiche Problem für Ihren Markt zu lösen.
2. Wettbewerberübersichten erstellen
Sammeln Sie grundlegende Daten über Ihre wichtigsten Konkurrenten. Wenn Sie die folgenden Informationen sammeln, erhalten Sie einen einfachen, aber klaren Überblick über die aktuelle Marktlandschaft:
Informationen | Quelle |
Unternehmensgröße (basierend auf Umsatz oder Mitarbeiterzahl) | LinkedIn-Profile, Pressemitteilungen, Finanzberichte, öffentliche Dokumente oder Unternehmensverzeichnisse |
Standort | Unternehmenswebsites, Google Maps, Social-Media-Profile |
Zielpublikum | Marketinginhalte, Social-Media-Kanäle, Anzeigen (Achten Sie auf die Erwähnung bestimmter Branchen, Demografien oder Kundensegmente) |
Angebotene Produkte oder Dienstleistungen | Unternehmenswebsites, Produktkataloge, Broschüren und Fallstudien |
3. SWOT-Analysen durchführen
Führen Sie für jeden Mitbewerber eine SWOT-Analyse durch, indem Sie auflisten, was er gut kann (Strengths), wo er Schwächen hat (Weaknesses), welche Chancen (Opportunities) er nutzen könnte und welchen potenziellen Bedrohungen (Threats) er ausgesetzt ist.
Ein Beispiel: Ihr Wettbewerber ist in Ihrer Branche etabliert, hat aber eine starre Preisstruktur. Er kann seinen Umsatz durch Partnerschaften mit anderen etablierten Marken steigern, läuft aber Gefahr, langjährige Kunden an flexiblere Wettbewerber zu verlieren.
Führen Sie anschließend eine SWOT-Analyse für Ihr eigenes Unternehmen durch.
4. Marketingstrategien bewerten
Schauen Sie sich an, wie Ihre Konkurrenten ihre Produkte vermarkten. Bewerten Sie deren Werbemethoden, Content-Marketing-Kampagnen, Social-Media-Präsenz und Strategien zur Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Konzentrieren Sie sich dabei auf Botschaften, Tonfall und die Wahl der Kanäle. Anhand dieser Daten können Sie herausfinden, wie Sie ähnliche Zielgruppen ansprechen können.
Vielleicht entdecken Sie dabei auch Taktiken, die nur Ihr Unternehmen anwendet, z. B. Facebook-Anzeigen.
Tipp: SEO-Tools wie Semrush und Ahrefs können Berichte über Suchmaschinenplatzierungen, Backlinks und den Traffic einer Website erstellen.
5. Preise und Angebote vergleichen
Besuchen Sie die Websites Ihrer Konkurrenten und notieren Sie, was diese für ähnliche Produkte verlangen.
Die Preisgestaltung bestimmt, wie Kunden Ihre Marke wahrnehmen, und die meisten werden ihr erstes Urteil darauf stützen, wie Sie im Vergleich zu anderen in Ihrem Markt abschneiden. Das liegt am Ankereffekt, einer kognitiven Verzerrung, die dazu führt, dass sich Menschen stark auf die erste Information verlassen, die sie zu einem Thema erhalten.
6. Kundenstimmung einschätzen
Lesen Sie die Online-Bewertungen der Wettbewerber, Erwähnungen in den sozialen Medien und Erfahrungsberichte, um sich ein Bild davon zu machen, wie zufrieden ihre Kundinnen und Kunden sind.
Kundenzufriedenheit ist ein aussagekräftiger Indikator dafür, wie gut Ihre Konkurrenten die Erwartungen ihrer Kundschaft erfüllen.
7. Bericht erstellen
Fassen Sie die gesammelten Daten in einem Bericht zusammen. Sie können z. B. eine Tabelle verwenden, um einen Bericht schnell zu erstellen, oder sich mehr Zeit mit einem Design-Tool nehmen.
Alternativ könnten Sie auch in ein spezielles Tool zur Konkurrenzbeobachtung investieren, wie Kompyte oder Crayon. Diese Tools sind jedoch anspruchsvoller, als die meisten KMUs zu Beginn benötigen.
Fazit: Eine Wettbewerbsanalyse kann Ihren Geschäftserfolg begründen
Eine Wettbewerbsanalyse verschafft Ihnen viele Ideen und nützliche Erkenntnisse, wie Sie Ihr Unternehmen voranbringen und am Markt bestehen können. Wenn Sie die Zeit investieren und eine gründliche Analyse Ihrer Competitor durchführen, stellen Sie die Weichen für den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens.